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E-Autos sind unbeliebt. Echt peinlich und für die meisten Verbraucher – bis auf wenige Ausnahmen – ein überteuerter Witz auf Rädern.
Ford ist das komplett egal. Die Marke macht die Vergangenheit zur Gegenwart. Und riskiert, mit der Verwendung ikonischer Namen wie Mustang und Capri für lächerliche Elektrofahrzeuge, einen Teil des wertvollen historischen Erbes zu verwässern.
Diese Strategie mag kurzfristig Aufmerksamkeit in den Fachmedien erregen, wird aber langfristig immer negative Folgen für die Markenidentität haben.
Echter Capri
Der neue elektrische Ford Capri, der gerade vorgestellt wird, hat mit seinem Namensvetter aus den 1960er bis 1980er Jahren (auf dem Foto oben) außer vier Rädern kaum noch etwas gemeinsam.
Während der ursprüngliche Capri ein schlankes, sportliches Coupé war, das als sexy europäische Antwort auf den Mustang konzipiert wurde, präsentiert sich das neue Automobil als langweiliges SUV-Crossover mit elektrischem Antrieb, mit dem man am besten immer ganz weit weg um die Ecke parkt.
Strom-Abos, Wartezeiten beim Laden und ein permanenter Blick auf die Reichweite inklusive. Diese radikale Abkehr vom ursprünglichen Konzept stößt bei langjährigen Fans auf Unverständnis.
Historischer Mustang
Ähnliches gilt für den Mustang Mach-E, der ebenfalls als elektrisches SUV auf den Markt kam – und damit so weit vom klassischen Pony-Car-Image entfernt ist, wie ich von einer Hochzeit mit Miley Cyrus.
Diese Namensgebung hat bereits lange zu Kontroversen unter Enthusiasten geführt, die darin eine absolute Verwässerung der ursprünglichen Ford-Marke sehen.
Mustang, so wie auf dem Foto unten? Das war Glamour, High-Speed, Promis und endlose Freiheit. Nun ist es auch ein Stromer, den kaum jemand freiwillig fahren möchte – geschweige denn, eigenes Geld dafür ausgibt.
Miese Kommunikation
Ford scheint hier einem Trend zu folgen, bei dem bekannte Namen aus der Vergangenheit für völlig neue Konzepte verwendet werden.
Ene Gefahr besteht darin, dass der Hersteller die emotionale Verbindung zu seiner Vergangenheit kappt. Denn Capri und Mustang stehen für eine Ära erschwinglicher Sportwagen, die Träume und Leidenschaften weckten.
Indem man diese Namen nun auf schwere, hochpreisige sowie in der Anwendung schlechte Elektro-SUVs überträgt, riskiert Ford durch diese Kommunikation, die Authentizität und das Erbe dieser Modelle zu untergraben.
Zudem könnte diese Strategie zu Verwirrung bei den Kunden führen. Wer beim Namen Capri an ein kompaktes Sportcoupé denkt, wird von dem peinlichem Elektro-SUV richtig böse enttäuscht sein.
Fazit
Ford hätte die Chance gehabt, mit neuen, zukunftsweisenden Namen für seine Elektromodelle eine frische Identität zu schaffen, ohne dabei sein historisches Erbe zu missbrauchen oder zu belasten.
Stattdessen setzt das Unternehmen auf Nostalgie, um Interesse zu wecken, quasi als letzte Hoffnung für den Absatz der E-Schleudern, läuft dabei aber Gefahr, langfristig das Vertrauen und die Loyalität zu verspielen.
Man möchte ALLEN Autoherstellern am liebsten zurufen: „Hört auf, eure Historie in die Stromer zu packen! Wir können und wollen es nicht mehr hören und sehen!“
Die Verbindung von damals zu heute funktioniert mit der unbeliebten Elektromobilität einfach nicht. Es ist komplett lächerlich. Punkt.
Und ganz ehrlich: Eure Firmengründer drehen sich im Grabe um, wenn sie wüssten, was für einen überteuerten und nachteiligen Schrott ihr aus dem Vermächtnis macht.
Ford geht so auf Dauer jedenfalls kaputt. Wahnsinn…
Sierks Media / © Fotos: Eagle2308 (1), zabroda (1), de.depositphotos.com