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Getestet: Nissan 370Z Roadster

Getestet: Nissan 370Z Roadster

Der Artikel zum Nissan 370Z Roadster stammt aus meinem Archiv und erschien in dieser oder abgewandelter Form in verschiedenen Print- und Onlinemagazinen. Hier noch einmal zum Nachlesen.

Mein Held hat einen Nachfolger. Vor einigen Jahren fuhr ich in 2,5 Stunden im 350Z Roadster die 450 Kilometer von Hamburg nach Amsterdam. Unter akuter Ausblendung aller Geschwindigkeitsbegrenzungen.



Damals sorgten die Winterfahrt auf Sommerreifen und das Auto für zünftigen Gesprächsstoff. Nun, einige Jahre später, sind der Z und ich erwachsener, reifer und vernünftiger geworden.

Nissan 370Z Roadster

Nissan 370Z Roadster

Der 370Z Roadster sieht mit kurzen Überhängen, starken Rundungen und dem breiten sowie spoilerfreien Heck sehr ansprechend aus. Bei kaum einem anderen Modell schafft es ein japanischer Automobilhersteller, so viel Style und Coolness über die Außenhülle zu transportieren. So satt und edel steht der Z da, dass selbst Fahrer von Sportboliden aus dem Hochpreis-Segment bewundernde Blicke für ihn übrig haben.

Der V6 Motor leistet 328 PS und beschleunigt mit 6-Gang Getriebe in 5,5 Sekunden auf 100 km/h. Die Paddel-Variante mit 7-Gang Automatik benötigt 5,8 Sekunden. Erst bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Spielerisch leicht lässt sich der 370Z Roadster bewegen. Er erfordert keinen großen Kraftaufwand am Steuer. Aber einen Fahrer, der bereit ist, seinen Sportwagen mit hoher Konzentration zu bewegen.

Und dieser Roadster fährt sich wirklich klasse. Elektronisch gesteuert wird exakt die richtige Portion Zwischengas freigegeben, was bei schnell angefahrenen Kurven, beim Schalten und Bremsen gleichzeitig durchaus nützlich ist und sich zudem schön anhört.

Statt mit plumpem Purismus kommt der 370Z Roadster mit einem edlen, luxuriösen Sportwagen-Innenleben daher. Auffallend sind die drei auf den Fahrer hin ausgerichteten Rundinstrumente oben auf der Armaturentafel. Natürlich passen die Sitze wie angegossen, die Sitzposition lässt sich angenehm einrichten und man hat alles gut im Blick.

Nissan 370Z Roadster

Nissan 370Z Roadster

Wie sich das für einen Sportwagen gehört, fällt der Blick zunächst auf den Drehzahlmesser. Gestartet wird mit einem Knopfdruck. Wenn es gleich offen losgehen soll, muss nur 20 Sekunden gewartet werden, bis sich das mehrlagige Softtop unter seine Klappe mit den beiden aerodynamischen Höckern versenkt hat.

Der Motor mit seinen 363 Newtonmetern maximalem Drehmoment packt gut zu, hat bei einem Leergewicht von rund 1.600 Kilogramm aber auch nicht viel Masse zu bewältigen. Zumal der Roadster auf Sportlichkeit getrimmt wurde. Er misst nur noch 4,25 Meter in der Länge. Der Radstand wurde um zehn Zentimeter auf 2,55 Meter gekürzt, die Spurweite nahm vorn und hinten zu, Sitzposition und Schwerpunkt wurden abgesenkt, die ungefederten Massen reduziert und das Gewicht sank gegenüber dem Vorgänger um fast 100 Kilogramm.

Das alles lässt der Z den Fahrer spüren. Er ist richtig griffig und bissig beim Beschleunigen. Seine besondere Stärke zeigt sich, wenn er Kurven fressen darf. Er zeigt sich als anspruchsvolles Rennpferd, nicht hypernervös, aber doch feinfühlig. Die Lenkung reagiert spontan und präzise auf kleinste Einschläge. Reitet man den 370Z Roadster offen, beginnt das eigentliche Vergnügen hinter der flach stehenden Windschutzscheibe.

Deren Winkel – und das Windschott zwischen den fest montierten Überrollbügeln hinten – halten den Wind im Fahrgastraum in Grenzen. Geschlossen erweist sich das Dach als erstaunlich gut gegen Geräusche isoliert. Mit diesem Roadster können Sie problemlos den Winter oder hohe Geschwindigkeiten überstehen. Wer ein Auto dieser Art erwirbt, hat aber nicht nur Querbeschleunigung und Vortrieb im Sinn. Er möchte auch etwas fürs Auge. Und hier bekommt der Käufer eben sehr viel für sein Geld, wobei der Preis für ein Automobil dieser Kategorie dabei eher bescheiden ausfällt.

Nissan 370Z Roadster

Nissan 370Z Roadster

Für den Roadster mit dem Ausstattungspaket „Pack“ muss man knapp über 45.000,- Euro hinblättern und sollte zusätzlich in 19 Zöller sowie individuelleres Leder investieren. Dann erhält man ein reifer gewordenes Auto, das mit seinen geringen Zulassungszahlen auch noch eine absolute Besonderheit auf den Straßen dieser Welt darstellt.

Dieser 370Z Roadster bleibt als Nachfolger des legendären 350Z Roadster weiter auf der Heldenliste. Durch seine besonders ansprechende Optik, gepaart mit einmaligen Fahrleistungen zu einem tollen Preis, ist er immer eine sehr gute Wahl für Individualisten. Nur vernünftiger als damals eben…

© Fotos: Nissan

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