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Eine Software ist nur so gut, wie die Bedienbarkeit, die ihre Nutzung überhaupt erst ermöglicht. Je besser beispielsweise das Software-Interface gestaltet ist, desto positiver wird auch die Benutzererfahrung sein.
Benutzerinteraktionen müssen intuitiv umsetzbar sein, damit die jeweiligen Anwendungen nicht zu Problemen, sondern zu Erleichterungen bei den jeweiligen Arbeitsabläufen führen.
Dabei sollte die Software in der Lage sein, die unterschiedlichen Nutzungsbedürfnisse und auch Fertigkeiten der Anwender abzubilden.
Der Begriff Software-Ergonomie
Die Software-Ergonomie bezeichnet die Anpassung einer Software an die individuellen Nutzungsbedürfnisse eines Anwenders.
Die Software sollte dabei in vollem Umfang das größtmögliche Maß an Nutzerfreundlichkeit gewährleisten und die jeweiligen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Benutzers berücksichtigen.
Sie ist im Idealfall so konzipiert und gestaltet, dass sie für den Anwender eine effektive Unterstützung bei der Umsetzung der Arbeit und der Bewältigung von Aufgaben darstellt.
Gleichzeitig bietet sie eine positive Arbeitsatmosphäre, in der die Arbeit gut und unkompliziert zu bewältigen ist.
Die Software-Ergonomie beinhaltet einfach zu verstehende Funktionen und berücksichtigt die menschlichen Fähigkeiten im Hinblick auf die kognitiven und motorischen Möglichkeiten und die Wahrnehmung bei der Erledigung von Aufgaben. Jedes Anwenderfeedback sollte in die Verbesserung der Software einfließen.
Gesetzliche Richtlinien
Hinsichtlich der gesetzlichen Verordnungen rund um die Software-Ergonomie gibt es konkrete Anforderungen, die in der sogenannten Normenreihe ISO 9241 festgehalten sind.
Hier sind Regelungen vor allem im Kontext der Softwaregestaltung und der Benutzerschnittstelle erfasst. Dabei geht es primär um die Art der Informationsdarstellung, die Anforderungen zur Benutzbarkeit der Software sowie Richtlinien zur Barrierefreiheit, damit auch Menschen mit Einschränkungen die Software nutzen können.
Zur den rechtlichen Vorgaben gehören auch die geltenden Datenschutzrichtlinien. Sie müssen bereits bei der Entwicklung der Software zur Anwendung kommen. Entscheidend sind dabei der Schutz von personenbezogenen Daten oder auch Transparenz bei allen Optionen des Datenumfangs.
Die relevanten Gesetze und Regeln rund um den Arbeitsschutz und damit verbundene Arbeitshilfen und Weiterbildungsmöglichkeiten sind beispielsweise im gut verständlichen Haufe Arbeitsschutz Office Professional Online enthalten.
In Deutschland finden sich die detaillierten rechtlichen Angaben an verschiedenen Stellen, vor allem:
1) im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
2) in der Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
Prüfkriterien bei der Software-Ergonomie
Es gibt vielfältige Kriterien, die zur Prüfung der Software-Ergonomie herangezogen werden. Hierzu zählen beispielsweise:
Effizienz
Die Software muss ohne zusätzliche Belastung der Ressourcen des Nutzers anwendbar sein.
Benutzerfreundlichkeit
Die Bedienbarkeit der Software sollte unproblematisch, einfach und vor allem intuitiv möglich sein.
Fehlertoleranz
Fehler des Nutzers sollten erkannt und berücksichtigt beziehungsweise behandelt werden. Hilfemöglichkeiten und / oder Warnhinweise erleichtern die Arbeit und erlauben Korrekturen.
Individualisierbarkeit
Die Software ist auf die individuellen Nutzungsbedürfnisse anpassbar. Das betrifft insbesondere Einstellungen rund um die Benutzeroberfläche und die Personalisierbarkeit von Funktionen.
Aufgabenangemessenheit
Die Software soll Prozesse erleichtern und die Erledigung von Aufgaben erleichtern. Dazu müssen entsprechende Funktionen zur Verfügung stehen, die den Anwender unterstützen.
Fazit:
Die wichtigsten Vorteile der Software-Ergonomie sind die Zeiteinsparung und die effektive Erledigung von Arbeitsprozessen und damit verbundenen Aufgaben.
Je ergonomischer die Software konzipiert ist, desto höher ist die Arbeitszufriedenheit des Nutzers und damit verbunden die Effizienz und Produktivität.
Sierks Media / © Fotos: everythingposs, de.depositphotos.com