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Bodenrichtwert – so setzt er sich zusammen

Bodenrichtwert - so setzt er sich zusammen
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Der Bodenrichtwert ist eine grundlegende Kennzahl im Bereich der Immobilienbewertung und ein immens wichtiger Anhaltspunkt für Kaufinteressierte und Eigentümer.

Er gibt den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für unbebaute Grundstücke in einer bestimmten Lage an – und ermöglicht so eine Orientierung über das allgemeine Preisniveau einer Region.



Der Wert wird regelmäßig von Gutachterausschüssen der Städte und Kommunen ermittelt und dient als eine Art Richtlinie für die Einschätzung von Grundstücken.

Wie wird der Bodenrichtwert berechnet?

Die Ermittlung des Bodenrichtwerts basiert auf der Analyse von Kaufpreisen in der jeweiligen Region. Die Gutachterausschüsse sammeln und werten Kaufpreisdaten aus, die für vergleichbare Grundstücke in einer Lage erzielt wurden.

Dabei fließen aufgrund der Erfahrungen mehrere Faktoren als Zusammensetzung in die Berechnung ein.

1. Lage

Ein zentrales Kriterium für den aktuellen Bodenrichtwert ist die Lage des Grundstücks. Stadtnahe Gebiete oder solche mit attraktiver Infrastruktur weisen oft höhere Bodenrichtwerte auf als abgelegene oder weniger gut erschlossene Lagen.

2. Infrastruktur und Erreichbarkeit

Ein Grundstück in der Nähe von öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, Einkaufszentren und medizinischer Versorgung hat einen höheren Bodenrichtwert. Besonders in Ballungszentren ist dieser Faktor entscheidend.

3. Nutzungspotenzial

Der Bodenrichtwert berücksichtigt auch die Nutzungsmöglichkeiten, die im jeweiligen Gebiet zulässig sind, wie z. B. Wohn-, Gewerbe- oder Mischbebauung. Gebiete mit hoher Nutzungsflexibilität haben oft einen höheren Bodenrichtwert.

4. Marktentwicklung und Nachfrage

Die allgemeine Marktentwicklung und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage spielen ebenfalls eine große Rolle. In gefragten Regionen steigt der Bodenrichtwert oft rascher an als in weniger attraktiven Gegenden.

Foto: Bodenrichtwert - so setzt er sich zusammen.

Warum ist der Bodenrichtwert so wichtig?

Der Bodenrichtwert hat Auswirkungen auf viele Bereiche: Käufer können ihn als Orientierungshilfe nutzen, um den Kaufpreis eines Grundstücks realistisch einschätzen zu können.

Für Verkäufer ist er ein wichtiger Indikator, um einen angemessenen Preis festzulegen. Immobiliengutachter, Banken und Versicherungen greifen ebenfalls auf Bodenrichtwerte zurück, um den Wert eines Grundstücks in ihren Bewertungen zu berücksichtigen.

Darüber hinaus spielt der Bodenrichtwert eine Rolle bei der Berechnung der Grundsteuer. Je höher der Wert, desto höher fällt auch die Steuerbelastung aus, was Eigentümer unbedingt in ihre Kalkulationen einbeziehen sollten.

Wo findet man die Bodenrichtwerte?

Die Bodenrichtwerte werden in der Regel alle zwei Jahre von den zuständigen Gutachterausschüssen neu festgelegt und veröffentlicht. In vielen Bundesländern sind diese Informationen kostenlos online zugänglich und können über die Bodenrichtwertkarten eingesehen werden.

Interessierte können durch die Eingabe der Adresse oder des Stadtteils herausfinden, wie hoch der durchschnittliche Quadratmeterpreis in der jeweiligen Lage ist. Die Transparenz sorgt dafür, dass sich Käufer und Verkäufer ein realistisches Bild vom Markt machen können.

Fazit

Der Bodenrichtwert ist ein zentraler Orientierungspunkt im Immobilienmarkt, der als Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage eine stabilisierende Funktion erfüllt.

Wer also den Kauf oder Verkauf eines Grundstücks in Erwägung zieht, sollte diesen Wert unbedingt berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen…

Sierks Media / © Fotos: aeydenphumi (1), fantazista (1), de.depositphotos.com

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