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Elementor ist zweifellos einer der gefragtesten Page-Builder für WordPress. Mit Millionen aktiven Installationen hat sich das Plugin bei Webdesignern, Agenturen und Bloggern etabliert.
Aber hinter der glänzenden Fassade des Pro-Tools verbirgt sich eine ärgerliche Abofalle, die vielen Nutzern den letzten Nerv raubt.
Elementor Pro
Stellen Sie sich vor, Sie wollen gerade die Pro-Version von Elementor für 59,- US-Dollar erwerben. Sie sind im Stress und begeistert von den zusätzlichen Funktionen, obwohl Sie wahrscheinlich nur eine einzige Frage an den Support haben.
So erging es mir. Doch kaum haben Sie sich zum Kauf entschlossen, befinden Sie sich auch schon in einer jährlich wiederkehrenden Abofalle.
Der Clou an der Sache: Man erfährt davon erst, nachdem wiederkehrend Geld abgebucht wird. Es sei denn, man hat jedes noch so klitzekleine Wort gelesen. Um das automatische Jahresabo zu deaktivieren, muss man sich einloggen und manuell das gut versteckte Häkchen bei der automatischen Verlängerung entfernen.
Diese Information hätte natürlich ganz transparent schon im ersten Schritt der Anmeldung erscheinen müssen. Stattdessen bleibt sie gut versteckt. Und sie funktioniert wohl auch nicht wirklich immer.
Miese Abofalle
Ein Nutzer bei Reddit berichtet: „Ich war sicher, dass ich die automatische Verlängerung deaktiviert hatte. Trotzdem wurde mir ein weiteres Jahresabo berechnet – und das für eine Website, die nicht einmal mehr existiert. Als ich den Kundenservice direkt nach der Abbuchung kontaktierte, erhielt ich erst Tage später eine standardisierte Antwort.“
Und weiter schreibt der US-Amerikaner: „Man zeigte keinerlei Verständnis und verwies nur auf die Geschäftsbedingungen. In meinen bisherigen Erfahrungen haben andere Unternehmen zumindest etwas Mitgefühl gezeigt und eine Rückerstattung gewährt. Nicht so Elementor. Das ist sehr enttäuschend.“
Und dieser Nutzer ist kein Einzelfall. Zahlreiche andere Stimmen im Netz berichten von ähnlichen Erfahrungen und fühlen sich in dieser Abofalle gefangen.
Große Profitgier
Eine Lösung oder Kulanz seitens Elementor scheint selten zu sein. Die Frage stellt sich: Ist Elementor wirklich so geldgeil, wie es scheint?
Ja, sind sie. Auf meine Support-Anfrage wegen der Abbuchungen des Geldes kam folgende Antwort: „We thoroughly review all the feedback provided to us, but we will not reply to it or to further messages regarding this auto-renewal refund inquiry.“
Auf deutsch: „Wir überprüfen gründlich alle uns zur Verfügung gestellten Rückmeldungen, aber wir werden weder darauf noch auf weitere Nachrichten in Bezug auf diese Anfrage zur Rückerstattung der automatischen Verlängerung antworten.“
So simpel ist das Problem gelöst. Einfach abtauchen. Mit solchen Praktiken scheint Elementor bei Millionen von Nutzern auf dem besten Weg zu sein, bald mehr Scheine zu scheffeln, als Bill Gates sie je gesehen hat.
Aber wie seriös ist dieser Weg? Transparenz und Kundenfreundlichkeit sind hier jedenfalls nicht die Priorität. Und das wird sich auf Dauer verbreiten.
Kleiner Tipp
Bleiben Sie wachsam und überprüfen Sie immer das Kleingedruckte. Denn manchmal versteckt sich die Abofalle genau dort, wo Sie es am wenigsten erwarten.
Vor allem bei den unseriösen Machern von Elementor Pro. Die Abofalle gehört bei Elementor Pro ganz klar zum Geschäftsmodell und dient der Profitgier.
Ich habe das entsprechende Häkchen nun gesetzt und danach meinen Account dort gekündigt. Elementor werde ich zukünftig nie wieder nutzen oder empfehlen.
Sierks Media / © Fotos: Fikret Tozak, Unsplash