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Manipulation der Reichweite – kommt nun Elektrogate?

Manipulation der Reichweite - kommt nun Elektrogate?
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Nach dem Dieselgate-Skandal rückt nun die Elektromobilität in den Fokus möglicher Unregelmäßigkeiten. Die Wirtschaftswoche (WiWo) berichtet unlängst über den Verdacht, dass Hersteller von Elektroautos bei den Angaben zur Reichweite und Batteriekapazität mogeln könnten.

Besonders im Blickpunkt steht Volkswagen, bei dem Tests des ADAC den Verdacht nahelegen, dass die Batterien einiger Modelle weniger Kapazität haben als offiziell angegeben.



Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer sieht mögliche rechtliche Konsequenzen für die Hersteller, sollten sich die Manipulationsvorwürfe bewahrheiten.

Kunden könnten demnach Gewährleistungs- oder Garantieansprüche geltend machen. Auch aktuelle Schadensersatzansprüche aufgrund einer unerlaubten Handlung seien denkbar. Insbesondere der VW ID.3 steht im Fokus der Untersuchungen.

Bei Langzeittests im ADAC-Technik-Zentrum wurde festgestellt, dass die tatsächliche Batteriekapazität bei 20.000, 80.000 und 100.000 Kilometern etwa 69 Kilowattstunden betrug, im Gegensatz zu den vom Hersteller angegebenen 77 Kilowattstunden.

Volkswagen gibt an, eine „Notlaufreserve“ von rund zwei Kilowattstunden zu haben, was Experten jedoch anzweifeln. Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer betont, dass versteckte Reserven wahrscheinlich rechtlich nicht akzeptabel wären.

Sollte sich herausstellen, dass die Akkukapazität geringer ist als beworben, könnten Kunden erhebliche Schadensersatzansprüche geltend machen.

Foto: Manipulation der Reichweite - kommt nun Elektrogate?

Das mögliche Elektrogate erinnert an den Diesel-Abgasskandal, der die Automobilindustrie seit 2015 belastet.

Bei Bestätigung der Verdachtsmomente könnten behördliche Ermittlungen, Straftaten und Schadensersatzprozesse die Folge sein.

Volkswagen reagiert auf die Vorwürfe und betont, die Messungen des ADAC nicht zu kennen. Die entnommene Energiemenge sei von der Fahrweise und der Batterietemperatur abhängig.

Die Untersuchungen werfen auch die Frage auf, ob nicht nur die Batteriekapazität, sondern auch der Stromverbrauch bei einigen Modellen problematisch sei.

Durchschnittlich soll der Verbrauch laut ADAC-Ergebnissen um mehr als 23 Prozent höher liegen als in den Verkaufsunterlagen angegeben.

Elektrogate lässt somit Erinnerungen an den Diesel-Abgasskandal aufkommen – und könnte erhebliche Auswirkungen auf die Elektromobilitätsbranche haben…

Sierks Media / © Fotos: monkeybusiness (1), astrid208 (1), de.depositphotos.com

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