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Früher wollte man Influencerin oder Influencer, Astronautin oder Astronaut oder zumindest Spielerfrau werden. Heute? Träumt man von der eigenen NGO (Non-Governmental Organisation).
Denn während andere Branchen mit Budgets knausern, rollen hier in Deutschland und in der EU die Fördermillionen bei Nichtregierungsorganisationen so locker wie die Avocado-Toasts beim Sonntagsbrunch.
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Kein Wunder, dass clevere Influencer gerade hektisch ihre Filter wechseln – und die Work-Life-Balance auf vermeintlich karitative Projekte umschalten. Nirgends sitzt die Förderkohle anscheinend so locker.
Nicht mehr mit Deos abmühen
Warum sich in Social Media mit Rabattcodes für Deos abmühen, wenn ein charmant formulierter Antrag auf „Gerechtigkeit für alle im gesamten Raum“ die Kassen klingeln lässt?
Eine gut getimte Pressemitteilung über die „Re-Integration von ausgebrannten Digital Natives“ ist der neue Designerhandtaschen-Post. Das geht heutzutage schneller viral, als Altobelli damals die Zuspiele im Kasten versenken konnte.
Und statt Kooperationen mit Beauty-Brands heißt es jetzt: Wer hat die cooleren Sponsoren – Deutschland, die EU oder doch ein großer Tech-Konzern?
Champagner und Keynotes
Doch Vorsicht: So ein NGO-Lifestyle ist nicht nur Champagner-Empfänge und Keynotes in Kapstadt oder Tokio, zu denen Weltretter in eigenen Privatjets einfliegen lassen.
Es gilt, mit einem Lächeln in Talkshows zu sitzen, Stiftungen charmant um den Finger zu wickeln und beim Charity-Dinner die richtige Balance zwischen Altruismus und High Heels zu finden.
Und natürlich darf das Instagram-Profil nicht vergessen: „#MakingTheWorldABetterPlace“ (zumindest für einen selbst) ist das neue „#OOTD“ (Outfit of the Day).
Karriere-Push im Eiltempo
Die Karriereleiter? Klar, die gibt es auch hier. Vom „Local Impact Enthusiast“ zur „Global Change Visionary“ ist es nur eine PowerPoint-Präsentation entfernt.
Wer weiß – vielleicht ist die eigene NGO das neue, heißeste Start-up, um das Geldspender betteln. Nur eben mit mehr Idealismus, besserem Karma und einer Einladung zur internationalen Generalversammlung als ultimativem Ritterschlag.
Falls Sie noch nach dem fancy Karriere-Upgrade suchen: Die Welt zu retten, das war nie so schick und lukrativ wie jetzt. Vielleicht liegt Ihre Zukunft ja komplett in einer eigenen sowie geförderten NGO.
Oder zumindest bei einer verdammt gut finanzierten Initiative für Irgendetwas. #NGOGoals, oder? Astronautin oder Astronaut und Spielerfrau war jedenfalls gestern…
Sierks Media / © Fotos: Sierks Media, mit KI generiert